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Fünf Jahre im neuen Haus

Heute vor fünf Jahren war unser erster Tag im neuen Haus. Uns geht es gut, und wir haben Nachwachs bekommen: Unsere Tochter Mathilda ist jetzt 3 Jahre alt, und sie fühlt sich hier genauso wohl wie wir 🙂 Zeit, um zurückzublicken auf unseren Bau, und was sich seitdem noch getan hat. Was war gut, was würden wir heute vielleicht anders machen?

In den kommenden Wochen wollen wir dazu auf einige Punkte genauer eingehen, z.B.:

  • Gesamtfazit: Warum wir wieder mit Keitel bauen würden, und wie die beauftragten Subunternehmen abgeschnitten haben.
  • Was würden wir heute wieder so oder anders machen? Grundriss, Stromleitungen, Herangehensweise allgemein.
  • IKEA Hacks: Ein paar nette Basteleien für die Inneneinrichtung.
  • Garten, Terasse, Überdachung: Auch draußen soll man sich ja wohlfühlen.

Mit diesen Beiträgen möchten wir diesen Blog abschließen, für uns als Erinnerung und hoffentlich für den ein oder anderen Leser unter Euch als Inspiration und Hilfestellung, wenn Ihr selbst das „Abenteuer Hausbau“ angehen wollt.

Wenn der Pleitegeier kreist

Die Horrorvorstellung jedes Bauherrn: Wenn eine Baufirma pleite ist und man schon mitten in den Arbeiten steckt oder Vorauskasse geleistet hat. Trotz verschiedener Vorkehrungen ist uns das nun auch mit einer Firma passiert. Dabei hatten wir noch Glück im Unglück.

Ursprünglich sah es richtig gut aus: Die Gebr. Fink GmbH & Co. KG machte einen sehr soliden Eindruck. Professionelle Präsentation auf der Schrobenhausener Gewerbeschau, schnelle und kompetente Beratung und zudem noch eine jahrzehntelange Tradition als Familienunternehmen. Als wir schließlich auch noch einen Blick auf die Geschäftszahlen der letzten Jahre geworfen hatten, fiel uns die Entscheidung leicht, und wir unterschrieben den Vertrag zum Bau einer Glasüberdachung auf unserer Terrasse. Ein besonderes Lockangebot gab es auch noch: 5% zusätzlicher Rabatt bei 100% Vorauskasse, wobei eine recht zügige Umsetzung garantiert wurde. Wir überlegten kurz, gingen aber aufgrund des guten Gesamteindrucks auf das Angebot ein.

PleitegeierNun war es einfach dem Glück zu verdanken, dass wir fälschlicherweise auf eine Rechnung warteten, und das Geld nicht wie in der Auftragsbestätigung gefordert sofort überwiesen. Denn der Brief, der zwei Wochen darauf ins Haus flatterte, war nicht etwa die erwartete Rechnung, sondern die Information, dass das Unternehmen in vorläufiger Insolvenz war. Nach eigenen Angaben hatte die Firma sich in Geschäften mit Generalbauunternehmen verrannt, während das Privatkundengeschäft weiter glänzend liefe. Natürlich waren wir zunächst weiter an den Vertrag gebunden und hofften auch auf eine Sanierung des Unternehmens. Im September teilte uns der Insolvenzverwalter aber mit, dass der Geschäftsbetrieb eingestellt wurde und der Vertrag hinfällig sei. Zum Glück hatten wir noch keinen Cent überwiesen.

Im Rückblick muss man feststellen, dass wir auf unserer Baustelle großes Glück hatten, von derlei Problemen komplett verschont geblieben zu sein. Man kann sich natürlich auch in gewisser Weise davor wappnen. Auch bei Fertighausherstellern gibt es ja den ein oder anderen, der schon zweifelhaften Ruhm durch diverse Insolvenzen und Verkäufe gesammelt hat. Bewusst hatten wir uns damals stattdessen für ein Familienunternehmen mit langer Tradition entschieden, Keitel-Haus. Es war Keitel-Haus selbst, die uns damals auf die Idee gebracht hatten, uns selbst von den guten Geschäftszahlen zu überzeugen: auf www.bundesanzeiger.de kann man im Unternehmensregister u.a. für GmbHs Einsicht nehmen.

Eine Garantie sind die guten Zahlen aber noch lange nicht, wie wir bei der Fa. Fink feststellen mussten. Es kann auch in einem Familienunternehmen von heute auf morgen ein finanzieller Engpass entstehen, und schon ist die Insolvenz unvermeidbar. Als weitere Vorsichtsmaßnahme würden wir also den Tipp geben, möglichst auf Vorkasse zu verzichten. Keitel-Haus bot uns standardmäßig an, die Rechnungen nach Baufortschritt zu bezahlen. Gegen wenige Prozent Aufschlag wäre es sogar möglich gewesen, fast das gesamte Haus erst bei Übergabe bezahlen zu müssen. Bei uns hat ja (fast) alles wunderbar geklappt, aber im Nachhinein würden wir über die Option wirklich nachdenken.

Wer Vorauskasse leistet, muss sich bewusst sein, dass er hier gewissermaßen eine Wette eingeht. Man kann ein wenig dabei gewinnen, und wird das wahrscheinlich auch, aber wenn man verliert, dann kann es richtig teuer werden. Unbedingt sollte man sich durchrechnen, ob man sich diesen Worst Case leisten kann oder nicht. Wir drücken allen zukünftigen Bauherren und -frauen die Daumen, dass es ähnlich stressfrei läuft wie bei uns.

Der Pleitegeier, der uns jetzt fast ganz am Ende besucht hat, hat es sich ja nochmal anders überlegt und ist davon geflogen. Hoffentlich auf Nimmerwiedersehen!

 

Es wird wieder gebaggert

Einige Monate war es jetzt still in diesem Blog, denn bautechnisch passierte nichts erwähnenswertes mehr. Im Juni ging es aber endlich wieder los, denn die nächste große Baustelle stand an: Garten und Terrasse.

Inzwischen haben wir uns gut eingelebt in unser neues Zuhause, und sind insgesamt immer noch sehr zufrieden, wie alles gelaufen ist. In einem der nächsten Beiträge werden versuchen, etwas ausführlicher ein Fazit über das ganze Projekt zu ziehen. Doch zunächst stand in diesem Sommer noch ein größeres Vorhaben an: Die Außenanlagen waren noch in einem chaotischen Zustand und bedurften dringend einer Neugestaltung.

Unser Ziel war es dabei, den Garten möglichst einfach zu halten: Nur wenige Beete, Rollrasen (durch einen Roboter gemäht) und ein paar Obstbäume. Schließlich haben wir ein sehr großes Grundstück, und obwohl uns das Arbeiten im Grünen meist Spaß macht, würden wir uns nicht als die großen Gärtner bezeichnen…

Eine besondere Herausforderung war die Gestaltung rund um das Haus herum, da es ja die etwa 70 cm Höhenunterschied der Aufschüttung zu überwinden galt. Dies wollten wir gleich dazu nutzen, eine schöne und großere Terrasse auf der Süd- und Ostseite anlegen zu lassen. Auf der Ostseite war eine Glasüberdachung angedacht, die man später ggf. zu einem Wintergarten ausbauen lassen kann.

Garten-Skizze Stichlmair

Im Mai und Juni entschieden wir uns für die Angebote der beiden Firmen Gartengestaltung Stichlmair und Gebr. Fink. Für die Terrasse und die Mauern haben wir uns für Naturstein entschieden, nämlich Travertin. Die Jungs von Stichlmair legten auch direkt los und befreiten das Grundstück zuerst von Bauschutt und alten Pflanzen. Anschließend wurden die Mauern für die Terrassen gesetzt und das Streifenfundament für die Glasüberdachung (im Hinblick auf einen möglicherweise späteren Ausbau zum Wintergarten) gelegt. Mehr dazu in der folgenden Galerie:

Wie es dann mit der Terrasse, dem Rollrasen und der Terrassenüberdachung weiterging, erzählen wir Euch in den nächsten Beiträgen.

Jetzt mal ehrlich

Was würdet Ihr sagen, wenn Vieles in diesem Blog gar nicht der Wahrheit entspräche? Wenn wir zugeben würden, dass wir vieles geschönt hätten, und von der Fertighausfirma dafür bezahlt würden? Hat man denn im Internet eine Garantie, dass „Käuferbewertungen“ unabhängig erstellt wurden und der Wahrheit entsprechen?

Gehört Ihr auch zu denjenigen, die bei Amazon erstmal auf „nach Kundenbewertung sortieren“ klicken, um ein bisschen Ordnung in die Suchtreffer zu bekommen? Trotz besseren Wissens mache ich das auch. Dabei ist es mehr als naheliegend, dass überall im Internet bezahlte Mitarbeiter (oder gar automatische Bots) unterwegs sind, um das eigene Produkt hochzujubeln bzw. die Konkurrenz schlecht aussehen zu lassen. Wieso sollte das nicht auch auf einem „unabhängigen“ Baublog der Fall sein? Wir bekommen diese Frage privat öfters gestellt: „Jetzt mal ehrlich, wie war das wirklich…?“.

Die Referenzkundenvereinbarung

Es kann doch gar nicht sein, dass im Großen und Ganzen alles so gut funktioniert hat bei unserem Bau mit Keitel-Haus, oder? Das werden wir jedenfalls immer wieder gefragt. Man sollte vielleicht wissen, dass wir uns beim Kaufvertrag dazu entschieden haben, ein „Referenzkunde“ für Keitel zu werden. Das bedeutet z.B., dass wir uns bereit erklärt haben, dass von unserem Haus Bilder veröffentlicht werden dürfen, dass anderen Bauinteressenten unsere Kontaktdaten für einen persönlichen Austausch übermittelt werden dürfen und wir diesen Bauinteressenten persönlich Auskunft über unsere Erfahrungen geben. Zusätzlich sollen wir für bis zu zwei Jahre dazu bereit sein, bis zu fünf mal jährlich anderen Bauinteressenten unser zu Haus zeigen (bisher kam es aber noch nicht dazu). Im Gegenzug gab es dafür einen kleinen Rabatt von 500 EUR. Keitel hat aber nichts dagegen, dass wir auch über die Dinge berichten, die nicht so optimal gelaufen sind, und die aufmerksamen Leser dieses Blogs wissen ja, dass es einige Punkte gab, die nicht so gut gelaufen sind, und die wir im Blog ja beispielhaft dokumentiert haben. Ich weiß, ein Beweis für unsere Neutralität ist das noch lange nicht, aber ich hoffe, Ihr könnt Euch jetzt ein etwas klareres Bild davon machen, wie wir denken. Und Keitel-Haus können wir wirklich guten Gewissens weiterempfehlen, denn gerade auch die Art und Weise, wie Keitel sich bemüht hat, alle Probleme möglichst schnell und unbürokratisch zu lösen, fanden wir persönlich richtig gut.

Missbrauch unserer Website durch Dritte

Eine Gefahr, die Neutralität eines Blogs von Außen zu untergraben, sind Versuche der Einflussnahme durch Dritte. Manchmal geht das sehr offensichtlich: So erreichen mich inzwischen wöchentlich Anfragen für „redaktionelle Zusammenarbeit“, „Gastbeiträge“ oder „Beitragsideen“. Im harmlosesten Fall soll ich z.B. einen neutralen Artikel über Gartenhäuschen schreiben, dabei aber mehrmals einen bestimmten Hersteller verlinken (ja, liebe Sarah, ich meine Dich, und Deine 50 EUR kannst Du gerne behalten). Oder ich soll eine Grafik zum Thema Heizkosten und Thermographie posten (liebe Ute, so ganz ohne Gegenleistung musste ich nicht mal darüber nachdenken; aber bitte hör jetzt endlich auf, mich immer wieder damit zu nerven).

Subtiler ist die Möglichkeit, einfach einen neutral wirkenden Kommentar zu hinterlassen, der so nebenbei aber auf eine bestimmte Website verlinkt, die beworben werden soll. So erhalten wir öfters Gratulationen von uns völlig unbekannten Gestalten, manchmal nett formuliert, manchmal offensichtlich dümmliches Copy&Paste, aber stets mit einem Link zu irgendeiner Baufirma mit zweifelhafter Seriösität. Wenn der Beitrag nett geschrieben ist, lasse ich ihn meist zu, zwicke aber den Link ab (ätsch! 😉 ). Der aufmerksame Leser fragt sich vielleicht, ob der Link denn überhaupt eine Bedeutung hat  – sooo viele Leser studieren nun auch wieder nicht die Kommentare unter unseren Beiträgen. Das Zauberwort ist  „Suchmaschinenoptimierung“: Je öfter eine Website verlinkt wird, am Besten von ganz verschiedenen Seiten her, desto weiter oben erscheint sie z.B. bei Google. Das Verfahren ist äußerst ausgeklügelt, und unsere Website ist als Linkpartner sicher um einiges mehr wert als diverse „Link-Misthaufen“, die früher einzig zum Zwecke der Suchmaschinenoptimierung erschaffen wurden.

Ihr seht schon: Gar nicht so leicht, neutral zu bleiben. Nicht nur muss man die eigene Wortwahl überdenken, sondern auch schauen, wie die Benutzer mit dem Blog interagieren. Wir geben weiter unser Bestes; und wer dieser Seite immer noch nicht traut, dem verraten wir vielleicht im persönlichen Gespräch noch etwas mehr, als was auf dieser Website möglich ist. Ihr wisst ja inzwischen, wir sind ein Referenzhaus, man kann uns bei Bedarf also auch gern besuchen (die Kaffeemaschine ist bereits angeschlossen 🙂 ).

 

Anmerkung: Dieses Blog finanzieren wir übrigens aus unserer eigenen Tasche, insbesondere die dafür notwendige Zeit. Natürlich ist es nicht nur Arbeit, sondern macht vor allem auch viel Spaß, und einige Jahre später ist es wohl genau so spannend anzuschauen wie ein Fotoalbum. Die Serverkosten decken wir teilweise mit Werbebannern am Rande des Blogs. Wem diese stören, dem empfehlen wir einen guten Werbeblocker.

Einzug

Am Sonntag, den 30. Oktober, konnten wir in unser neues Haus einziehen. Mit der tatkräftigen Unterstützung einiger Helfer war der Umzug in wenigen Stunden erledigt.

An dieser Stelle herzlichen Dank an unsere Helfer: Kathrin, Jenny, Laura, meine Eltern, Magdalena, Matthias, Ralph, Stefan und Thomas. Während ich zu Hause das Einpacken koordinierte, dirigierte Andrea auf der Baustelle die Kistenträger in die richtigen Zimmer. Die Schränke wurden aus der Garage getragen und Waschmaschine und Trockner angeschlossen. Und so konnten wir uns bereits um 15 Uhr gemütlich in den Garten setzen und bei herrlicher Oktobersonne eine Pizza genießen…

Noch ist längst nicht alles fertig: In der Küche fehlt z.B. noch die Arbeitsplatte, weshalb auch die Herdplatte sowie das Spülbecken noch nicht eingebaut werden konnte. Backofen und Mikrowelle tun auch bereits ihren Dienst, aber die Spülmaschine pumpt ihr Abwasser noch provisorisch in eine Tonne. Aber es reicht zum Wohnen, und wir werden jetzt Tag für Tag ein Stück mehr fertigmachen. Vielleicht haben wir es ja schon bis Weihnachten geschafft 😉

Zeitplan-animiert

Oben haben wir unseren aktualisierten Zeitplan dem ursprünglichen Zeitplan gegenübergestellt. Hauptgrund für die Verzögerungen war die zu späte Estrichtrocknung, verursacht durch den zu kurzen Schornstein, so dass sämtliche Folgetermine neu vereinbart werden mussten. Im Großen und Ganzen sind wir aber sehr zufrieden mit dem gesamten Bauablauf. Mehr dazu in den nächsten Beiträgen!

 

Endspurt

In den letzten beiden Wochen gaben sich die Handwerker die Klinke in die Hand – schließlich hielten wir an unserem Plan fest, zum Monatsende einzuziehen. Es hat sich also viel getan und das Haus hat sich von einer Baustelle zu einem (fast) fertigen Wohnobjekt entwickelt.




Mitte Oktober konnte die Fa. Kraus mit der Verlegung unseres Fußbodens beginnen und schon einige Tage später zu unserer vollsten Zufriedenheit fertigstellen. Wir haben uns für den Designboden HARO Disano von der Fa. Hamberger entschieden, u.a. weil er mit dem Eiche-Dekor toll aussieht und sich gut und warm anfühlt, weil er sehr strapazierfähig ist und, anders als andere Vinylböden, 100% PVC- und weichmacherfrei ist und (soweit wir wissen) als einziger Designboden das Blauer-Engel-Zeichen trägt. Er war zwar nicht ganz billig (ca. 40 EUR/m², ohne Verlegung), aber nach unseren ersten Erfahrungen sind wir mit ihm sehr zufrieden!

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Endlich hat auch unser Elektriker Zeit gefunden, die Steckdosen und Lichtauslässe und LED-Spots einzubauen. Auch die Türklingel und Gegensprechanlage sowie die Aereco-Lüftungsanlage sind nun angeschlossen. Leider fehlen bis heute noch die Netzwerk-Steckdosen sowie der Anschluss der Raumthermostate (so dass wir im Moment manuell heizen müssen, also ständig an der Heizung rumprogrammieren müssen). Wir hoffen aber, dass auch diese beiden offenen Punkte noch in den nächsten Tagen erledigt werden.

P1020695Am 18. Oktober wurde die Treppe von ihrem Schutzmantel befreit und die wenigen leicht beschädigten Stellen ausgebessert (ein kleines Verbindungsstück fehlt noch). Außerdem haben wir unsere IKEA-Küche geliefert bekommen (dazu später ein ausführlicher Beitrag). Die Handwerker von Keitel-Haus waren zur Endmonate vor Ort, d.h. die Baustellen-Haustür wurde durch die echte Haustür mit Glasüberdachung ersetzt, die Fenster wurden eingestellt und die Innentürzargen und -blätter wurden eingebaut (auch hier wurden zwei Stück vergessen, die hoffentlich die nächsten Tage folgen).

Datei 31.10.16, 17 08 14Erneut nicht mit Ruhm bekleckert hat sich die Sanitärinstallationsfirma Brehl, mit der wir schon im bisherigen Verlauf diverse negative Erfahrungen machen mussten. Nachdem schon einmal der falsche Badheizkörper geliefert wurde (wasser- statt strombetrieben), war auch die zweite Lieferung falsch (seitenverkehrt). Erst im dritten Versuch wurde der korrekte Heizkörper geliefert, aber nicht ordentlich verschraubt. Wir konnten ihn, nachdem wir passende Verlängerungen für unseren Inbusschlüssel organisiert hatten, selbst noch befestigen, finden es aber unverschämt, wie schlampig die Fa. Brehl hier erneut zu Werke ging. Auch eine Schiene in der Dusche war locker und musste neu angebracht werden. Zudem wurde die Heizung falsch programmiert und heizte unser Haus auf 30° herauf, so dass ich (ohne vorherige Einweisung) die Heizkurve manuell anpassen musste. Zum Glück habe ich mir zuvor einmal das dazu nötige Passwort für die Fachmannebene der Heizungssteuerung vom Installateur abgeschaut. Beim Anschließen unser Waschmaschine fiel uns außerdem auf, dass (wie vorher schon beim Ausgussbecken) der Siphon so schlampig angeschraubt wurde, dass ohne Nachziehen schon beim ersten Waschen der HWR-Raum unter Wasser gestanden wäre. Was soll man dazu noch sagen? Die Nachlässigkeit der Fa. Brehl trübt die insgesamt sehr postive Erfahrung beim Bauen mit Keitel-Haus schon deutlich ein! Wegen dieser Firma und unserer Schornstein-Eskapade hat sich unser Zeitplan ja inzwischen um etwa 10 Wochen verschoben (zu unseren Gesamterfahrungen schreiben wir später noch einen eigenen Bericht).

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In der Zwischenzeit waren wir selbst im Haus auch sehr aktiv und haben nicht nur begonnen, die Küche, den Kleiderschrank und andere Möbel aufzubauen, sondern auch etwas Farbe in unsere Zimmer zu bringen. Ein paar Eindrücke davon:

Am 25. Oktober war der große Tag der Wohnungsübergabe: Unser Bauleiter ging mit uns nochmal in aller Ruhe durch das ganze Haus und notierte alle Fehler und Kleinigkeiten, die noch ausgebessert werden müssen. Der abschließende Blower-Door-Test ergab (schon ohne Abklebung der Abluftschlitze) einen sehr guten Luftwechselrate-Wert von ca. 1,0. An dieser Stelle möchten wir uns nochmal ausdrücklich bei unserem Bauleiter bedanken, der sich immer schnell und unkompliziert für uns eingesetzt hat und auch desöfteren selbst Hand angelegt hat. Daumen hoch für Keitel-Haus!

Nun ist also alles bereit für den Einzug! Es kann losgehen 🙂

Ein (T)raum in Weiß

Ein schönes Gefühl, wenn man ins Haus kommt und plötzlich strahlen alle Wände in weiß! Unser Malermeister und seine Mitarbeiter waren fleißig und haben die Spachtel- und Malerarbeiten inzwischen fast abschließen können.

Fertig geweißelte Wände

Anders als von Keitel-Haus empfohlen, haben wir uns gegen eine Tapete entschieden und direkt auf die Q3-Spachtelung weißeln lassen. Dabei besteht die erhöhte Gefahr, dass sich sichtbare Risse bilden können, aber unser Malermeister und auch andere Hausbauer, mit denen wir gesprochen hatten, schätzen das Risiko nicht all zu groß ein bzw. können damit leben. Um die Gefahr noch etwas zu verringern, haben wir mit dem Spachteln auch gewartet bis der Estrich gut ausgetrocknet war, aber ein Holzhaus wird natürlich immer noch arbeiten. Notfalls müssen wir in ein paar Jahren nochmal nachstreichen.

Bei der Q3-Spachtelung werden die Gipskartonplatten dreifach gespachtelt: Erst grob die Fugen, dann breitere Spachtelung und Abschliff, dann noch breiter und wiederum Abschliff. Die folgenden Fotos vermitteln einen Eindruck von der Arbeit und vom Ergebnis:

Natürlich bleiben nicht alle Wände weiß. Aktuell sind wir dabei, Farbe ins Ober- und Dachgeschoss zu bringen. Wir zeigen Euch die nächsten Wochen, wie’s aussieht 🙂

Grabenkämpfe

Wenn man sich Gedanken zum Hausbau macht, dann stehen dabei die Versorgungsleitungen sicher nicht an erster Stelle. Vielleicht noch die Überlegung, auf welcher Seite des Gebäudes man den Technikraum unterbringen will, aber mehr auch nicht. Dass die Versorgungsleitungen aber auch jede Menge Arbeit und Ärger machen können, haben wir die letzten Monate erlebt.

Es könnte ja alles so einfach sein: Ein kommunaler Betrieb öffnet einen Graben, verlegt die Leitungen für Gas, Wasser, Strom, Telefon und TV-Kabel, schüttet den Graben wieder zu und fertig. Doch leider klappt das in Schrobenhausen nur bei der Wasserversorgung so. Die anderen Sparten sind (leider!) in privater Hand. Genauergesagt, für jede Sparte ist eine eigene Firma zuständig (Strom: Bayernwerke, Gas: Energie Südbayern, Telefon: Telekom, TV-Kabel: Vodafone). Die Kunst besteht nun erst einmal darin, einen Ansprechpartner ans Telefon zu bekommen, um überhaupt herauszufinden, wo man wie was wann beantragen muss. Je nach Firma kann das schon mal zehn Telefonate brauchen, um danach auch nicht viel schlauer als zuvor zu sein. Der Abschuss war Vodafone. Dort bekamen wir erst einen Rückruf zur Terminvereinbarung der Abtrennung der alten Leitung, als das neue Haus schon längst stand (die alte Leitung hatten wir schon Monate zuvor kurzerhand selbst herausgerissen). Bei der Telekom war es kaum besser; hier ließen wir unseren alten Vertrag sicherheitshalber einfach weiterlaufen, damit wir nicht (wie man von anderen Bauherren hört) monatelang ohne Telefon dastehen. Und tatsächlich, Telefon und Internet funktionierten schon direkt nach Wiederanschluss des Kabels 😉 Wie es besser geht, haben die Schrobenhausener Stadtwerke gezeigt. Dort hat man in kürzester Zeit einen persönlichen Ansprechpartner am Telefon, der dann auch gleich selbst dafür zuständig ist, den Bautrupp zu koordieren. Die Wartezeit war stets minimal (teils weniger als 24 Stunden zwischen Auftragserteilung und Umsetzung!), die Ausführung schnell und sauber, und am Ende kostete es stets beiden Seiten weniger Zeit und Nerven als bei allen anderen Firmen. Über das Argument, private Firmen arbeiteten doch viel effizienter als kommunale Unternehmen, kann ich nur noch müde lächeln.

Außer der Kommunikation gibt es bei den Versorgern noch ein zweites Problem: Niemand möchte den Graben benutzen, den eine andere Firma schon gebuddelt hat, und wenn doch, dann möchte niemand diesen Graben wieder zuschütten. Anders formuliert: Jede Firma öffnet den Graben selbst, legt seine Leitung rein und macht alles wieder zu. Bei fünf Sparten würde also fünfmal an der selben Stelle gebaggert werden. Da unser Haus ja auf einer Schotter-Aufschüttung steht und der Versorgungsgraben sehr nah am Haus läuft, wollten wir zu häufiges Herumbaggern aber vermeiden. Außerdem sahen wir ein erhöhtes Risiko, dass man beim erneuten Öffnen versehentlich doch eine andere bereits verlegte Leitung wieder beschädigt. Wir haben also die Stadtwerke den Graben öffnen lassen (die Wasserleitung liegt nämlich am tiefsten) und ihn dann offen gelassen. Schichtweise haben wir ihn selbst von Hand zugeschaufelt, damit auch die anderen Versorger (Gas, dann Strom, dann Telekom – auf TV-Kabel verzichten wir) ihre Leitungen darüberlegen konnten. Am Ende legten wir selbst noch ein Leerrohr mit Zugseil dazu, das wir für die Außenbeleuchtung und evtl. später noch für ein weiteres Kabel nutzen können. Schließlich mussten wir den etwa 12 Meter langen Graben noch komplett von Hand zuschaufeln. Eine grauenvolle Arbeit, aber das war es uns im Zweifel wert…

Was kann man als Bauherr daraus lernen? Vielleicht könnte man versuchen, die Organisation der Hausanschlüsse auch in den Zuständigkeitsbereich des Bauträgers (also bei uns der Fertighausfirma) zu legen. Ich habe keine Ahnung, ob die sich darauf einlassen würden; gerade auch, weil von Ort zu Ort sehr unterschiedlich vorzugehen ist. Auf jeden Fall ist der Aufwand, den man für die paar Meter Leitung braucht, keinesfalls zu unterschätzen, ebenso nicht die damit verbundenen Kosten.

Die gute Nachricht ist immerhin, dass wir inzwischen sämtliche Sparten im Haus haben und – wie gesagt – fast untypisch für die meisten Neubauten, sogar das Telefon schon funktioniert. Die Grabenkämpfe sind also zu Ende; jetzt können wir uns wieder auf das Wesentliche im Haus konzentrieren 🙂

Es kribbelt wieder

Nach wochenlanger Funkstille – sicherlich begründet durch den wohlverdienten Sommerurlaub – haben wir heute wieder ein Lebenszeichen von unserem Maler bekommen. Am Donnerstag will er bei uns auf der Baustelle mit den Spachtel- und Malerarbeiten beginnen.

Damit biegen wir nun endlich auf die Zielgerade ein zum Einzug in unser neues Haus. Der Bodenleger hat angekündigt, auch spätestens in der übernächsten Woche loszulegen, und dann fehlen eigentlich nur noch die Innentüren, das Vordach über der Haustür, die Lüftungselemente und die Elektroendinstallation (Steckdosen, Netzwerk, LED-Spots). Einem Einzug Anfang November (Herbstferien in Bayern) sollte also hoffentlich nichts mehr im Wege stehen. Das angenehme Kribbeln der Vorfreude ist zurück. 🙂

In der Zwischenzeit haben wir auch die Waschbecken, die Toilettenschüsseln, die Duschkabine und alle Armaturen bekommen. Leider war die falsche Handtuchheizkörper in der Lieferung, aber schon kommende Woche soll der Richtige folgen. Nach einem Missverständnis zwischen Installations- und Fliesenfirma fehlten noch die Wandfliesen im Technikraum, aber hier zeigte sich (nachdem einmal mehr unser Bauleiter selbst mit Hand angelegt hat) AllesGutHaus letztendlich kooperativ und inzwischen ist alles zu unserer Zufriedenheit erledigt.

Im Gäste-WC haben wir uns übrigens für einen genauso großen Waschtisch entschieden wie im Badezimmer. In unserem alten Haus hatten wir nur ein Mini-Waschbecken und ständig wurde der Boden nass. Im Technikraum haben wir darauf geachtet, dass zwischen Wasserhahn und Ausgussbecken genug Platz ist, um bequem einen Eimer mit Wasser füllen zu können.

Damit sind unsere Bäder und der Technikraum (bis auf die Malerarbeiten) schon mal „fast fertig“. Jetzt geht’s in den Schlussspurt!

50 cm Abgasrohr, 5 Wochen Stillstand

Während unsere Bauarbeiten bisher zügig und nahezu problemlos über die Bühne gingen, hat uns ein zu kurzes Abgasrohr auf dem Dach unseren Zeitplan nun einige Wochen nach hinten geworfen. Nach den Sommerferien geht es nun hoffentlich wieder in größeren Schritten vorwärts.

Deshalb ist es auch gerade etwas ruhiger in diesem Blog – es passierte auch nicht wahnsinng viel in den letzten achten Wochen. Genau heute vor zwei Monaten war der Kaminkehrer im Haus, um die Gasheizung abzunehmen. Eine reine Formsache, wie wir dachten. Doch weit gefehlt – nicht nur, dass ein waagrechtes Abgasrohr im Technikraum in die falsche Richtung geneigt war (zum Glück eine leichte Reperatur), nein, ein größeres Problem gab es mit dem Kamin oben auf dem Dach. Da gibt es eine klare Regel, dass das Abgasrohr mindestens einen Meter über dem höchsten Dachfenster enden muss. Bei uns war aber nur ein kurzer Stutzen montiert worden. Deshalb haben wir keine Freigabe für die Gasheizung und demnach auch noch keinen Gaszähler erhalten.

Angesprochen auf das Problem stellte sich die Fa. Brehl unwissend und behauptete, zum ersten mal von dieser Regelung zu hören. Das sei wohl eine regionale Besonderheit. Angesichts der klaren und ziemlich unmissverständlichen Aussage in der Bayerischen Feuerungsverordnung (§9, 4b) halten wir diese Ausrede für ziemlich fragwürdig. Die Nachbesserung stellte sich aus Herausforderung dar: Erst dauerte es einige Zeit, bis ein passendes längeres Abgasrohr besorgt werden konnte, und dann wollte aufgrund des bereits abgebauten Gerüsts niemand von der Installationsfirma mehr aufs Dach klettern. Die Rettung kam (einmal mehr) in der Person unseres wieder einmal sehr pragmatisch agierenden Bauleiters, der kurzerhand selbst auf’s Dach stieg und das Rohr austauschte.

In der Tat, nun bekamen wir die Freigabe vom Kaminkehrer, und einige Tage später kam dann auch der Gaszähler ins Haus und das Heizprogramm für den Estrich konnte endlich beginnen. Tag für Tag wurde es nun wärmer im Haus (bis zu 50 °C), und Mitte August war das Heizprogramm beendet. Durch die etwa vierwöchige Verzögerung konnten wir aber die vereinbarten Termine mit dem Maler und dem Bodenleger nicht einhalten, und nun kamen auch noch deren Sommerurlaube dazu. Die kommenden beiden Wochen soll es aber nun endlich weitergehen mit den Spachtel- und Fußbodenarbeiten. Unser neuer Zeitplan sieht nun vor, dass wir in den Herbstferien (Ende Oktober) endlich umziehen können.